

Christoph Bernarding
Lieblings-Streamer: Critical Role
Lieblings-Spiel: World of Warcraft
Fun-Fact: Lief vor ein paar Jahren den kompletten Jakobsweg
Charity-Streams sorgen für Twitter-Beef: xQc gegen Ninja
Veröffentlicht am 30. Juni 2020 von Christoph Bernarding
Aktuell scheint es auf Twitch heiß herzugehen. Ob Cheating-Vorwürfe in der Fortnite Szene oder der geheimnisvolle Bann von Dr DisRespect, quasi jeden Tag kommt etwas Neues zum Vorschein. So hat sich jetzt auch der bekannte Streamer xQc gegen Ninja und dessen Frau / Managerin Jessica Blevins ausgesprochen.
Hintergründe: Streamer werden für Charity-Streams bezahlt
Dabei begann alles ganz harmlos. xQc hielt seinen üblichen Stream ab, spielte mit Zuschauern das Indie-Game Pogostuck: Rage With Your Friends und unterhielt sich mit seinem Chat – bis das Thema auf Charity-Streams fiel. Nach der Meinung von xQc werden fast alle Streamer, die solche Events zugunsten einer wohltätigen Organisation veranstalten und über einen gewissen Zeitraum dafür Spenden sammeln, für diese Promotion ebenfalls direkt von den Stiftungen bezahlt.
Gesponserte Charity-Streams – Reddit und DrLupo melden sich zu Wort
Eigentlich wäre es bei dieser kurzen Aussage geblieben und der ein oder andere hätte einen kleinen Einblick hinter die Kulissen der Streaming-Welt erhalten. Jedoch wurde der Ausschnitt von xQc von einem fleißigen Zuschauer als Twitch Clip verpackt, landete zwangsläufig auf Reddit und löste dort eine kleine Kontroverse aus: Viele Fans fragten sich zu Recht, wieso ein Großteil der Streamer diese Form des Sponsoring dann nicht während ihrer Charity-Streams mit #ad oder ähnlichen Methoden offenlegen.
Daraufhin meldeten sich weitere Content Creator zu Wort, unter ihnen World of Warcraft Streamer Quin69 oder das Mitglied des Twitch Sicherheitsbeirats Zizarian, die sich (mehr oder weniger) sachlich zum Thema äußerten. Angegriffen fühlte sich hingegen Fortnite-Profi DrLupo, der für seine reichlichen Charity-Streams bekannt ist. Er teilte auf Twitter mit, dass er noch nie Geld dafür bekommen habe, wenn er für das Kinderkrankenhaus St. Jude Spenden sammelte.
Quelle: Twitch-Stream von DrLupo
xQc antwortete prompt: Er wollte niemanden mit seiner Aussage angreifen. Charity-Streams mit respektablen Organisationen laufen nicht so ab, der Clip wäre aus dem Kontext gerissen und das Thema völlig außer Kontrolle geraten. Kein Problem also, so sah das auch DrLupo und die beiden trennten sich im Guten – womit die Akte Charity-Streams auf Twitch geschlossen sein sollte.
Charity-Streams gegen Bezahlung – Jessica Blevins mischt sich ein
Doch bevor sich der Staub überhaupt legen konnte, feuerte Jessica Blevins, Ehefrau und Managerin von Ninja, dem ehemals größten Streamer der Welt, einen Tweet ab. Sie wirft xQc vor, immer nur Müll zu reden, denn sie wisse von keinem einzigen Fall, bei dem ein Streamer für einen Charity-Stream bezahlt wurde. Das sei sogar gegen die Richtlinien der FTC.
Das ließ xQc natürlich nicht auf sich sitzen und schoss zurück. Niemand hätte Jessica nach ihrer Meinung gefragt, sie hätte sich den Clip wohl nur halbherzig angehört. Es folgte ein kurzes Hin und Her und xQc teilte kräftig aus: Er bezeichnete Jessica als „Sweetie“ und warf ihr indirekt vor, auf der faulen Haut zu liegen und von den Einkünften ihres Mannes zu leben – der sich daraufhin selbstverständlich in das Gespräch einmischte.
Quelle: Mixer-Stream von Ninja
Ninja verteidigte seine Frau und sagt, sie würde für ihren Erfolg hart arbeiten. Dieses Statement schloss er mit diesen netten Worten für xQc: „Stop being a piece of shit.“ Währenddessen eskalierte die Situation zusehends. Die Community sowie Dutzende weitere Streamer meldeten sich zu Wort – und stellten sich hauptsächlich auf die Seite von xQc.
Twitter-Beef wegen Charity-Streams
Aplfisher merkte etwa an, dass selbst kleinere Broadcaster wie er bereits Angebote für bezahlte Charity-Streams erhielten. Jessica hingegen zog direkt die Sexismus-Karte, was bei vielen aufgrund der Anschuldigungen, die momentan auf Twitch kursieren, sauer aufstieß. So sah sich xQc bald der ganzen Blevins-Familie gegenüber, als sogar Ninjas Bruder Jonathan seiner Schwägerin in einem Tweet beipflichtete.
Derweil amüsierten sich Trainwrecks, Sliker, Mizkif und Alinity auf Kosten von Ninja, worauf dieser teils harsch reagierte. Alinity schloss mit der Aussage: „Ninja is the most toxic person in gaming.”
Aplfisher brachte die Diskussion schließlich wieder zum Thema Charity-Streams zurück, indem er einen alten Tweet von Ninja aus dem Jahr 2018 ausgrub. Dort nahm der Streamer scheinbar an einem Charity-Event teil und deklarierte dies eindeutig als Sponsoring mit #ad. Als seine Managerin sollte seine Frau also durchaus von bezahlten Charity-Streams gewusst haben.
Ninja und Jessica verteidigten sich, dies sei eine nicht vergleichbare Situation, da es sich bei dem Event um ein Turnier und keinen persönlichen Charity-Stream handelte. Das Geld habe man nicht direkt von der Wohltätigkeitsorganisation erhalten.
Eine logische Erklärung oder nur schwache Ausreden? Sag uns gerne, wie Du das siehst. Manche Stimmen munkeln sogar, das sei ein geplanter Zug von Jessica gewesen, um ihren Ehemann nach dem Aus von Mixer wieder etwas in die Schlagzeilen zu bringen.
Titelbild Quelle: Twitch-Stream von xQcOW