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Emotionales Ende für viele Streamer
Christoph Bernarding - Autor bei StreamProject Autoren @Christoph Bernarding, Redakteur bei StreamProject
Christoph Bernarding
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  • Lieblings-Spiel: World of Warcraft

  • Fun-Fact: Lief vor ein paar Jahren den kompletten Jakobsweg

Überraschendes Aus für Mixer: Microsoft stellt Live-Streaming ein

Veröffentlicht am 23. Juni 2020 von Christoph Bernarding

Die Zahlen sprechen für sich: Trotz diverser Fortschritte konnte Mixer keine 3 % Marktanteil erreichen und blieb damit weit hinter den Erwartungen sowie seinen drei Konkurrenten Twitch, YouTube und Facebook Gaming zurück. Große Gewinne oder gar neue Rekorde fanden immer abseits des Portals statt.

Viel hat Schirmherr Microsoft im letzten Jahr in seinen Streaming-Service Mixer investiert und konnte durch Millionenverträge einige der bekanntesten Gesichter von Twitch abwerben. Jetzt der Schock: In weniger als einem Monat, am 22. Juli 2020, schließt Mixer seine Pforten für immer. Wie geht die Community mit dieser Hiobsbotschaft um?

Die Zukunft der Streamer von Mixer

Die Content Creator der Plattform fühlen sich vor den Kopf gestoßen, so unerwartet und plötzlich erreichte sie die Nachricht um die Schließung von Mixer. Einem Großteil ging es wie der Streamerin Courtney (jetzt als Princess Court auf Twitch unterwegs), die ohne Vorwarnung live davon erfuhr. Selbst populäre Partner lernten die Neuigkeiten nur per Twitter und müssen nun wie der Rest der Belegschaft weitreichende Entscheidungen treffen, denn es wirkt ganz, als hätten sie auf das falsche Pferd gesetzt.

Auf Mixer verweisen zahlreiche Kanäle nur noch zu Twitch

Quelle: Startseite von Mixer

Mixer selbst bzw. Microsoft im Hintergrund agiert in üblicher PR-Manier. Insider behaupten, dem Unternehmen gehe es bloß noch darum, weitere Verluste zu begrenzen. Wenigstens geht Mixer mit dem einstigen Rivalen Facebook Gaming, der noch vor Kurzem erst eine eigene Streaming-App veröffentlichte, eine Zusammenarbeit ein. So besitzen die Streamer von Mixer auf kurze Sicht konkrete Zukunftsaussichten.

Doch die meisten Broadcaster sind enorm gefrustet und rechnen bei einem Umzug der Plattformen mit deutlichen Verlusten – sowohl was die Zuschauerzahlen als auch ihre Einnahmen im Allgemeinen anbelangt. Zwar möchte kaum jemand die nächsten Wochen auf dem sinkenden Schiff Mixer verbringen, aber der Streaming-Dienst von Facebook ist bei vielen verpönt. Dann lieber zurück zu Twitch.

So lässt sich schon jetzt erkennen, wer besonders von der Pleite Mixers profitieren wird.

Sein Wechsel zu Mixer sorgte für Wirbel

Quelle: Stream On Mixer

Die Gewinner der Katastrophe

Der Wettbewerb freut sich. Twitch konnte durch das Aus von Mixer bereits heute einen beachtlichen Zuwachs verzeichnen, mit dem YouTube ebenfalls zu Teilen rechnen sollte, und das Team von Facebook Gaming hofft, durch die Kooperation mit Microsoft endlich eine Liga aufzusteigen. Interessant ist außerdem der Umstand, dass Mixer mit einigen bekannten Streamern Exklusiv-Verträge geschlossen hatte, die zwar nach offizieller Aussage weiterhin Bestand haben, denen in der Realität allerdings durch den Wegfall der zentralen Dienstleistung jegliche Grundlage fehlen.

Speziell hervorzuheben sind hierbei der ehemals größte Streamer der Welt Ninja sowie Shooter-Profi Shroud, die beide in 2019 von Twitch zu Mixer wechselten – die populärsten deutschen Kanäle sind hingegen immer noch dort zu finden. Wenngleich die Geldsummen, die im Zuge dieser Verpflichtungen die Hände wechselten, nie publik wurden, gehen Experten von mehreren Millionen US-Dollar aus. Dadurch entschädigte Microsoft seine Neuzugänge für eventuelle Einbußen hinsichtlich Reichweite oder Einfluss.

Missmut über verpasste Chancen

Dank dem Ende von Mixer sind Giganten wie Ninja oder Shroud nun nicht länger gebunden. Sie haben abkassiert und können zurück ins Rampenlicht kommen, wenn ihnen danach ist. Andere Streamer, die sich trotz verlockender Angebote damals gegen das Exklusiv-Recht von Mixer entschieden, bereuen diese Entscheidung gerade ein wenig.

Einer von ihnen, Dr DisRespect, reagierte etwa wie folgt, als er von seinen Fans im Chat darauf angesprochen wurde:

Twitch Clips

Update: Dieser Clip ist leider nicht mehr verfügbar, da Dr DisRespect vor wenigen Tagen auf Twitch gebannt wurde.

Ob es der Community gefällt oder nicht, ab 22. Juli werden alle Besucher von Mixer zu Facebook weitergeleitet. Noch vorhandene Guthaben werden in Xbox-Gutschriften umgewandelt. Damit geht eine (kurze) Ära des Streaming-Kosmos zu Ende.

Wirst Du Mixer vermissen? Oder hast Du bereits seit Längerem auf diese News gewartet? Lass es uns wissen. Denn auch der strahlende Star Twitch hat in jüngster Vergangenheit mit einigen Problemen zu kämpfen.

 

Titelbild Quelle: Mixer-Stream von PrincessCourt

Präsentiert von #StreamProject


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